Ablauf und Checkliste für den Umzug

Grau ist alle Theorie. Sie können sich im Vorfeld bestens über Tarife und das Umzugsunternehmen selbst informieren. Für eine solche Herausforderung ist es wichtig praktische Tipps, eine Checkliste und einen angedeuteten Ablaufplan für den Umzug mit einem professionellen Umzugsunternehmen „an die Hand“ zu bekommen. Hier finden Sie Alles was Sie dafür benötigen.

Gute Planung beim Umzug ist Alles

Wer von sich behauptet, er ziehe gerne um, der ist wohl noch nie richtig umgezogen. Zumindest nicht mit „Sack und Pack“ – wie man so schön im Volksmund sagt.

Ein Umzug – auch mit einem Umzugsunternehmen – ist eine große logistische, körperliche und psychische Herausforderung für alle Beteiligten. Sie sind nicht nur am eigentlichen Umzugstag beschäftigt, sondern Wochen vor und nach dem Umzug. Um hierbei immer einen kühlen Kopf behalten zu können, ist es von großer Bedeutung einen genauen „Plan“ zu haben, wie der Umzug ablaufen soll.

An dieser Stelle geben wir Ihnen einen groben Überblick, wie ein Umzug (auch mit einem Umzugsunternehmen) ablaufen sollte.

Phase 1: Im Vorfeld des Umzugs

Wenn Sie sich für den Umzug mit einem professionellen Unternehmen entscheiden, dann sollten Sie sich frühzeitig darüber im Klaren sein – wann und wie Sie umziehen möchten.

Um aussagekräftige Kostenvoranschläge von Seiten der Umzugsunternehmen zu erhalten, benötigen Sie auf alle Fälle einen ungefähren Zeitraum in dem der Umzug stattfinden soll. Besser wäre natürlich der genaue Umzugstermin.

Darüber hinaus sollten Sie sich über folgende Punkte Gedanken machen:

  • Bekomme ich für den Umzug Urlaub von meinem Arbeitgeber und wenn ja, wie lange?
  • Benötige ich zusätzlich zum Umzugsunternehmen noch weitere Helfer aus Bekannten-/Freundes-/Verwandtenkreis? Haben sie an besagten Termin Zeit?
  • Ist der Mietvertrag mit dem Vermieter bereits gekündigt? Halten Sie die gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten ein beziehungsweise akzeptiert Ihr Vermieter einen früheren Auszug unter bestimmten Umständen ohne doppelte Mietbelastung?
  • Was muss in der alten Wohnung noch ausgebessert/renoviert werden, sodass eine Abnahme durch den Vermieter ohne Einschränkungen über die Bühne geht? (Absprache mit dem Vermieter)
  • Ist die Kinderbetreuung und ein Platz in der Schule für Ihre Kinder geklärt?
  • Haben Sie sich Gedanken gemacht, wo in der neuen Wohnung welche Möbel/Einrichtungsgenstände untergebracht/gestellt werden sollen?
  • Haben Sie eine Liste Ihrer Möbel/Wertgegenstände/Accessoires erstellt, die Ihnen beim Umzug die Orientierung erleichtert?
  • Haben Sie Ihre Wohnung von unnötigen „Material“ befreit, sodass Sie wirklich nur das mitnehmen, was Sie unbedingt in Ihrem neuen Domizil benötigen?
  • Welche Distanzen sind zwischen den beiden Orten maximal zurückzulegen und wie oft müsste das Umzugsunternehmen mit dem LKW fahren (Kostenfaktor)?
  • Haben Sie sich um die Postnachsendung gekümmert?
  • Haben Sie Telefon, Internet, Fernsehen … gekündigt/umgemeldet?
  • Sind Ihre Versicherungen über den Umzug informiert worden (Haftpflicht, KFZ-Versicherung, Kranken-/Unfall-/Lebensversicherung …)
  • Haben Sie Ihre Bank über den neuen Wohnort informiert?
  • Haben Sie ein Umzugsunternehmen gefunden, was Ihren Ansprüchen genügt und alle notwendigen Leistungen erbringt?

Phase 2: Etwa zwei Wochen vor dem Umzug

Jetzt wird es langsam spannend – nur noch 2 Wochen. Nun geht es darum in die unmittelbare Vorbereitung zu gehen.

Dazu gehören unter anderen folgende Maßnahmen:

  • Strom-/Heizkostenabrechnung anfordern
  • Vereinbaren Sie einen Termin zur Wohnungsübergabe mit Ihrem Vermieter
  • Kümmern Sie sich um die Genehmigung für die Parkplatzreservierung vor dem Haus bei der zuständigen Stadtverwaltung (alter und neuer Wohnort)
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie für Ihre „Utensilien“ ausreichend Umzugskartons und ähnliches Verpackungsmaterial zur Verfügung haben
  • alle vereinbarten Termine mit Umzugsunternehmen, Helfern und Vermietern schriftlich bestätigen lassen
  • Lebensmittelvorräte überprüfen, Betreuung für Kinder und Haustiere organisieren

Phase 3: Die letzte Woche

Jetzt wird es ernst. Etwa eine Woche vor dem geplanten Umzugstermin sollten Sie damit beginnen die Umzugskartons mit all jenen Inhalten zu füllen, die Sie in die neue Wohnung mitnehmen wollen.

Dabei ist es wichtig, dass Sie genau abwägen, was sich wirklich lohnt mitzunehmen und was nicht. Unnötiger Ballast kann Zeit, Nerven und auch Geld kosten.

Kontaktieren Sie Ihre alten/neuen Nachbarn und informieren Sie diese darüber, dass Sie am besagten Tag umziehen und es somit durchaus auch einmal „laut“ werden kann.

Versichern Sie sich noch einmal, dass Ihre Umzugshelfer am Umzugstag zur Verfügung stehen.

Phase 4: Nur noch einmal Schlafen

Der letzte Tag im „alten“ Heim. Aber jetzt haben Sie keine Zeit mehr für Melancholie. Es geht oftmals sehr hektisch zu. Am nächsten Morgen soll das Umzugsunternehmen vor der Tür stehen und – je nachdem was Sie gebucht haben – sind die Umzugshelfer nicht sehr erfreut darüber, wenn dann nicht alle notwendigen Arbeiten abgeschlossen sind.

Am letzten Tag sollten Sie folgende Dinge durchführen:

  • Abmeldung beim Einwohnermeldeamt und KFZ-Zulassungsstelle (alter Wohnort)
  • Anmeldung beim Einwohnermeldeamt und KFZ-Zulassungsstelle (neuer Wohnort)
  • Kühltruhen/Kühlschränke leerräumen und abtauen
  • Dafür sorgen, dass am Umzugstag möglichst ausreichend Getränke und Verpflegung bereitsteht (nicht nur für die Umzugshelfer)
  • Schlüssel für alle notwendigen Einfahrten/Ausfahrten und Zugänge am alten/neuen Wohnort besorgen
  • Bodenbeläge ausreichend vor Beschädigung durch den Umzug schützen
  • Persönliche Dokumente/Sachen packen und für den Umzug bereitstellen
  • Kinder/Tiere in familiäre Obhut/Betreuung geben sofern sie den Umzug nicht „miterleben“ könne/wollen

Phase 5: Der Umzugstag

Unmittelbar am Umzugstag empfiehlt es sich alle restlichen Umzugsgüter in Kartons zu verpacken, außer die Sachen, welche Sie aktiv beim Umzug benötigen.

Des Weiteren ist Folgendes am Umzugstag zu erledigen:

  • Überprüfen ob eventuelle Schäden im Treppenhaus/Eingangsbereich der Wohnung vorhanden sind (alte/neue Wohnung)– kann eventuelle Schadensforderungen vorbeugen
  • alle fleißigen Helfer/Mitarbeiter des Umzugsunternehmens begrüßen und eingehend in die Begebenheit der alten und neuen Wohnung einweisen – Ablauf klären
  • Möbel/Umzugsgut einladen
  • Transport zum neuen Wohnort
  • Wohnungsbegehung mit dem Vermieter zur Prüfung von Schäden und des Zustands der alten Wohnung
  • Ablesen sämtlicher Zählerstände (Strom, Wasser)
  • Reinigung der Wohnung/Treppenhaus – Überprüfung auf Schäden nach dem Ausräumen der alten Wohnung
  • Fußböden der neuen Wohnung vor Schäden schützen (Folien)
  • Pläne zur Möbelbelegung in den jeweiligen Raum legen/aufhängen, sodass die Umzugshelfer jederzeit einen Überblick haben, was wohin gehört
  • umfassende Einweisung der Umzugshelfer vor Ort (neue Wohnung)
  • Montage der Wohnungsbeleuchtung (um abends nicht im Dunkeln zu stehen)
  • Möbel platzieren und erst im Anschluss die Kartons in den jeweiligen Raum schaffen
  • Treppenhaus/Eingangsbereich auf Schäden überprüfen (nach dem Umzug) und reinigen
  • Dank an Umzugsunternehmen und sämtliche Umzugshelfer

Nun haben Sie den eigentlichen Umzug geschafft, doch mit der Arbeit sind Sie noch lange nicht am Ende.

Das Aufräumen, Auspacken, Einräumen und Einrichten nimmt noch einmal eine Menge Zeit in Anspruch. Meist ist es so, dass man nach einem Komplettumzug die nächsten 3 Monate noch mit den „Nacharbeiten“ beschäftigt ist, bis man letztendlich richtig in der neuen Wohnung „lebt“.

Die Umzugs-Checkliste – Ihr „roter Faden“

Es ist immer praktisch sowohl für alle Vorarbeiten als auch insbesondere für den eigentlichen Umzugstag eine Checkliste zu haben. Anhand dieser Liste können Sie Punkt für Punkt überprüfen, was zu tun ist und was bereits erledigt ist.

An dieser Stelle haben wir für Sie eine Umzugs-Checkliste erstellt, mit welcher Ihr Umzug gelingen sollte. Diese können sie auch hier herunterladen und ausdrucken.

Zeitpunkt und Aufgabe Erledigt?
In der Vorbereitungszeit
Kalkulation für Umzug erstellen  
Rückforderung der Mietkaution/Verwendung für neue Wohnung  
Notwendige Schönheitsreparaturen in alter Wohnung durchführen  
Entsorgung von überflüssigen Dingen (Sperrmüll, Kleiderspende, Flohmarkt …)  
Ausmessen der neuen Wohnung sowie Begutachtung der Treppenhäuser  
Termin zur Wohnungsübergabe mit alten Vermieter machen  
Heizkostenabrechnung von alter Wohnung ausfertigen lassen  
Urlaubsantrag für anstehenden Umzug einreichen  
Unterschiedliche Umzugsfirmen konsultieren und Angebote einholen  
Einen Monat vor dem Umzug
Nachsendung der Post an die neue Adresse organisieren  
Behördengänge & Ummeldungen: Banken, Versicherungen, Stromversorger, Kinderarzt, Arbeitgeber, Telefon …  
Überprüfen ob alle Schlüssel für alle Wohnungen vorhanden sind  
Handwerker beauftragen, falls gravierende Schäden vorhanden sind  
Plan zur Möbel-Platzierung in neuer Wohnung erstellen  
2 Wochen vor dem Umzug
Umzugsmaterial für den Transport besorgen (Kartons, Verpackungen – falls nicht vom Umzugsunternehmen gestellt)  
Nachbarn (neue Wohnung/alte Wohnung) über Umzug informieren (mögliche Lärmbelastung zu unpassenden Zeiten)  
Parkplatz/Parkzone für Umzugstag organisieren/anmelden (Stadtverwaltung)  
1 Woche vor dem Umzug
Lebensmittelvorräte prüfen/aufbrauchen – Konserven verpacken  
Wohnungsschlüssel für neue Wohnung vom Vermieter geben lassen  
Umzugskartons packen & Möbel demontieren  
Mängelliste/Fotos von der alten Wohnung erstellen  
Parkplatzreservierung ankündigen (Schild aufstellen)  
Verpflegung für Umzugstag organisieren  
Hygieneartikel, notwendige Küchenartikel, Klebeband usw. in einem Extra-Karton zur Verfügung stellen  
Werkzeuge prüfen und für den Umzugstag bereithalten  
Beleuchtung (soweit möglich) demontieren und für neue Wohnung bereitstellen  
Darauf achten, dass Bargeld vorhanden ist (Trinkgeld, Verpflegung…)  
Tapezieren, Malern von alter und neuer Wohnung  
Notwendige Reparaturen durchführen  
Der Umzugstag
Umzugshelfer begrüßen und umfassend einweisen (Ablauf, Begebenheiten alte/neue Wohnung)  
Letzte Umzugsgüter verpacken  
Schäden in Treppenhaus/Wohnung dokumentieren (vor dem Umzug)  
Kartons/Möbel/Umzugsgut in Umzugs-LKW laden/verladen lassen  
Endreinigung der alten Wohnung  
Rundgang in alter Wohnung  
Transport in neue Wohnung  
Reinigungsmaterialien bereitstellen  
Umzugshelfer in neue Wohnung einweisen – Möbelstellplan erklären  
Umzugsgut in neue Wohnung nach Möbelstellplan verstauen (erst Möbel, dann Kartons)  
Beleuchtung installieren (um auch bei Dunkelheit arbeiten zu können)  
Schäden an Möbeln/Wohnungseinrichtung in neuer Wohnung dokumentieren (für Haftung des Umzugsunternehmens)  
Schlüsselübergabe/Wohnungsbegehung alte Wohnung – Übergabeprotokoll ausfüllen und bestätigen lassen  
Dank und Trinkgelder an Umzugshelfer  
Nachbereitung
Briefkasten und Haustür mit neuen Namen versehen  
Zählerstände notieren  
Wohnungsmängel protokollieren und mit einer Frist von 10 Tagen an neuen Vermieter (per Einschreiben) senden  
Vermieter umgehend informieren, falls Umbauten in neuer Wohnung anstehen sollten  
Behördengänge: Einwohnermeldeamt, KFZ-Zulassung, Finanzamt, Banken, Versicherungen…  
Rechnungen und Belege für Steuererklärung zusammenstellen  

Praxis-Tipps für den Umzug mit einem Umzugsunternehmen

Sie haben nun Ihren Umzug geplant und alles vorbereitet und stehen nun vor der Frage:

Ziehe ich mit einem Umzugsunternehmen um oder organisieren ich Alles selbst?

Die weniger aufwendigere Lösung ist natürlich das Umzugsunternehmen, was je nach gebuchter Leistung – nahezu alle Tätigkeiten des Umzugs für Sie übernehmen kann.

Welche praktischen Tipps sollten Sie nun aber beim Umzug mit einem Umzugsunternehmen beherzigen?

  1. Kontaktieren Sie mehrere Umzugsunternehmen und sprechen persönlich, im Detail Ihre Wünsche. Lassen Sie sich bindende Kostenvoranschläge erstellen.
  2. Wählen Sie möglichst keinen Pauschaltarif, in welchem Sie nach Stunde bezahlen. Das klingt günstig, kann Sie aber teuer zu stehen kommen, da auch Standzeiten (Stau) mitzählen.
  3. Sie sollten Preis/Leistung, Erfahrungen und persönlichen ersten Eindruck in die Entscheidung für ein bestimmtes Unternehmen einbeziehen.
  4. Lassen Sie sich eine aussagekräftigen Umzugsplan erstellen.
  5. Weisen Sie am Umzugstag die Umzugshelfer (insbesondere des Umzugsunternehmens) eingehend ein um Fehler/Irrtümer/Schäden zu vermeiden.
  6. Überprüfen Sie dringend vor und nach dem Möbeltransport in welcher Form Schäden an Ihren Möbeln vorliegen um gegebenenfalls Schadensersatz vom Umzugsunternehmen verlangen zu können.
  7. Wählen Sie für die Anfahrt zur neuen Wohnung eine gut befahrbare Route, bei der Sie weder von Wetter- noch von Verkehrsverhältnissen nachhaltig negativ beeinflusst werden (spart Zeit und möglicherweise auch Geld).
  8. Weisen Sie die Umzugshelfer am neuen Standort in die Begebenheiten ein und sorgen Sie dafür, dass zunächst alle Möbel in die jeweiligen Räume/Standort gebracht/aufgebaut werden und erst im Anschluss die Umzugskartons.
  9. Lassen Sie sich die Zeit und den Aufwand von Seiten der Umzugshelfer des Umzugsunternehmens quittieren um vor Zusatzaufwendungen abgesichert zu sein.
  10. Studieren Sie ganz grundsätzlich das Kleingedruckte beim Vertrag mit dem Umzugsunternehmen schon im Voraus. Das spart Ihnen unerwartete böse Überraschungen im Nachgang.
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